Tweet
Nach drei Jahren lebten in beiden Therapiegruppen noch rund
80% der Erkrankten krebsfrei. Die angestrebte Festlegung auf eine optimal wirkende
Therapiedauer ist für Patienten und Ärzte von größter
Wichtigkeit, da die bösartigen Dickdarmtumore in der
Krebs-Häufigkeitsstatistik an dritter Stelle rangieren.
Soziale Netzwerke mit speziellen Medizin-2000-Seiten
WERBUNG
Neues aus der Medizin 2018
Dickdarmkrebs: Ist kürzer besser?
Ein fortgeschrittener Dickdarmkrebs wird üblicherweise - nach der
operativen Entfernung des bösartigen Tumors - sechs Monate lang
chemotherapeutisch behandelt. Damit sollen bereits gestreute
Krebszellen sicher abgetötet und eine Metastasierung in weitere
Organe verhindert werden.
Jetzt wurde dieses in allen
Industriestaaten übliche Therapie-Verfahren im Fachblatt New
England Journal of Medicine in Zweifel gezogen.
Unter der Bezeichnung Idea
wertete eine Forschergruppe um Axel Grothey von der
Mayo Clinic in Rochester, USA, sechs Studien aus, an
denen in einem Dutzend Ländern 12.000 Darmkrebs-Patienten teilgenommen
hatten.
Die Wissenschaftler fanden im Verlauf der Untersuchung heraus, dass eine Chemotherapie
über drei Monate - zumindest bei Patienten mit geringer Rückfallgefahr
- nahezu gleich gut wirkt wie, die übliche doppelt so
lange Gabe der eingesetzten Zellgifte.
Bei einer kürzeren
Chemotherapie klagen die Patienten gleichzeitig deutlich
seltener über schwerwiegende Nebenwirkungen der Behandlung, die die Lebensqualität
der Patienten -möglicherweise ohne einen
Vorteil zu bieten - also unnötigerweise sehr negativ beeinflussen.
Quelle: News England Journal of Medicine April 2018
Quelle: Neue Züricher Zeitung April 2018
[an error occurred while processing this directive]